The prevalence of leg ulcers in nursing home-care services in North-Rhine Westphalia

Abstract

Mit dieser Arbeit wurden durch ein deskriptiv-exploratives Querschnittsdesign erstmalig verlässliche Daten zur Prävalenz des Ulcus cruris in der häuslichen Pflege erhoben. Eine randomisierte Stichprobe von 520 häuslichen Pflegediensten in Nordrhein-Westfalen wurde im März 2000 angeschrieben und mittels standardisiertem Fragebogen zu ihren Patienten mit Ulcus cruris befragt. Ermittelt wurden neben der Trägerschaft der Einrichtungen und deren geographische Ansiedlung auch die demographischen Daten der Betroffenen sowie die Dauer und die Ursachen der Ulcera. Auf einer Grundlage der Angaben von 161 Pflegediensten mit insgesamt 12156 Patienten und 326 Betroffenen konnte eine Gesamtprävalenz von 2,68% (± 0.29%) für das Ulcus cruris in der häuslichen Pflege errechnet werden. Das Alter der 326 Betroffenen beträgt im Durchschnitt 77,5 Jahre. Frauen sind mehr als doppelt so häufig betroffen wie Männer, was jedoch im Wesentlichen auf eine höhere Lebenserwartung der Frauen zurückzuführen ist. Fast ein Viertel der Ulcera sind unbekannter Genese. Dieses Ergebnis dürfte ein großes Problem für die häusliche Pflege darstellen, da die Anwendung von Kompressionsverbänden oder -strümpfen für den Behandlungserfolg beim Ulcus cruris von entscheidender Bedeutung und von den ursächlichen Faktoren abhängig ist. Die ausgesprochene Chronizität der Ulcus-Erkrankung bestätigt sich auch in dieser Untersuchung. Durchschnittlich zehn Monate beträgt die Dauer für das aktuelle Ulcus cruris. Für die Betroffenen sind jedoch jahre- oder gar jahrzehntelange Heilungsverläufe keine Seltenheit. In fast 80% der Fälle erfolgt die Wundversorgung einmal täglich durch die häuslichen Pflegedienste.