Affiliation:
1. Zentrum für Pflegeforschung und Beratung (ZePB), Hochschule Bremen
2. Zentrum für Pflegeforschung und Beratung (ZePB), Hochschule Bremen und Pielage Organisationsberatung, Bremen
Abstract
Zur Fehlervermeidung und erfolgreichen Einführung von Fehlermanagementsystemen im Gesundheitswesen und in der Pflege sind Erkenntnisse notwendig, die sich auf Teilaspekte der Fehlerwahrnehmung durch Pflegende, etwa den Umgang mit und das Melden von Fehlern, beziehen. «Whistleblowing» stellt eine Form der Berichterstattung über Fehler und Missstände dar, bei der unmittelbare Arbeitszusammenhänge verlassen werden und Personen, Institutionen oder Medien – vor allem auch außerhalb der betroffenen Organisation – Ansprechpartner werden. In halbstrukturierten Interviews mit 18 Pflegenden aus stationären Pflegeeinrichtungen wurde u. a. die Frage gestellt, ob gegebenenfalls eine derartige Berichterstattung vorstellbar wäre bzw. schon praktiziert wurde. Das Spektrum der Einschätzungen bewegte sich zwischen einer mehrheitlich deutlichen Missbilligung eines solchen Verhaltens und einer aufgrund persönlicher Risiken meist nur zögernd eingebrachten Zustimmung. Zentrale Themen waren Loyalitäten gegenüber der Organisation, dem Arbeitsteam und den Kolleginnen, Verpflichtungen gegenüber den Patientinnen/Bewohnerinnen und die Abwägung persönlicher Risiken. Die Ergebnisse der vorgestellten Studie decken sich mit Ergebnissen anderer Studien zum Thema, wie in der Diskussion dargestellt wird. Es gilt, die Übernahme professioneller Verantwortung zu stärken sowie organisationale Wege für Fehlermeldungen zu finden und beispielsweise im Sinne von Best-Practice-Beispielen zur Diskussion zu stellen. Whistleblowing sollte verstanden werden als eine Handlung, in der sich «Patient Advocacy» ausdrückt.
Subject
General Medicine,General Nursing
Cited by
4 articles.
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