Affiliation:
1. Institut/Lehrstuhl: Palliative Care und Organisationsethik, IFF Wien, Universität Klagenfurt
Abstract
Lehrbücher sind eine wichtige Referenz für die Grundausbildung in der Pflege. Ziel der Studie war es, Umfang und Inhalte zum Thema Sterben in deutschsprachigen Pflegelehrbüchern zu erfassen. Dazu wurde eine quantitative und qualitative Analyse relevanter Inhalte aller Pflegelehrbücher (n = 65) durchgeführt. 29.2 % der Werke weisen keine Inhalte auf, 44.5 % hingegen ein eigenes Kapitel zu dem Thema. Der Umfang beträgt durchschnittlich 1.34 %. Die Fachgebiete Chirurgie oder Innere Medizin weisen die geringsten, die Onkologie den höchsten Anteil auf. 41.53 % aller untersuchten Werke enthalten eine Definition des Begriffes «Sterben», wobei ein breites Spektrum an Ansätzen zugrunde liegt. Kriterien des Erkennens führen 23 Bücher an, 21 davon verweisen auf die Zeichen des nahenden Todes. Zu 84 % wird Bezug auf die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross genommen. Im internationalen Vergleich kann der Anteil des Themas in den Lehrbüchern als gering bezeichnet werden. Problematisch sind eine konzeptionelle Engführung auf die physiologischen Zeichen des nahenden Todes und die fehlende Bezugnahme auf bestehende Theorien. Die Integration des ganzheitlichen Konzepts Palliative Care in alle Fachbereiche ist dringend erforderlich. Weiters bedarf es einer stärkeren konzeptionellen Auseinandersetzung, um die Kommunikation über Sterben in Lehre und Praxis zu entwickeln.
Subject
General Medicine,General Nursing