Bewegungsförderung bei Frauen während der Brustkrebstherapie

Abstract

Zusammenfassung. Hintergrund: Bewegung wird bei Frauen während der Brustkrebstherapie mit einer verbesserten Lebensqualität assoziiert. Wie sich das Bewegungsverhalten in den ersten Monaten nach Therapiebeginn verändert und welche Rolle eine pflegerische Beratung dabei spielt, wurde bislang unzureichend untersucht. Ziel: Es sollten Unterschiede im Bewegungsverhalten bei Frauen mit Brustkrebs zum Zeitpunkt des Beginns der Therapie und sechs Monate danach gemessen sowie die Perspektive von Patientinnen und Fachpersonen hinsichtlich einer pflegerischen Beratung zum Thema Bewegung untersucht werden. Methode: Es wurde eine Mixed-Methods Evaluation durchgeführt. Im quantitativen Teil wurde das Bewegungsverhalten an zwei Zeitpunkten (t0 und t1) mit dem SQUASH-Instrument (30-1Wendel-Vos, 2003) erhoben. Im qualitativen Teil wurde jeweils ein Fokusgruppeninterview mit Patientinnen und Gesundheitsfachpersonen durchgeführt. Die quantitativen Daten wurden anhand deskriptiver und induktiver Statistik, die qualitativen Daten thematisch analysiert. Ergebnisse: In der Stichprobe (N = 47) zeigte sich eine geringfügige, nicht signifikante Steigerung im Bewegungsumfang im Vergleich von Zeitpunkt t1 und t0. Eine statistisch signifikante Zunahme des Bewegungsumfangs zwischen t0 und t1 konnte nur in der Kategorie „Arbeit“ (p = 0,002) festgestellt werden. Das zentrale Thema der Frauen war, dass sie sich durch die pflegerische Beratung ermutigt fühlten, „etwas für sich selbst zu tun“. Für die Fachpersonen war im Kontext der Beratung wichtig, dass sie selbst von der Bedeutung der Bewegung überzeugt waren. Schlussfolgerungen: Die Alltagsintegration von Bewegung stellt für die Frauen während der Therapie eine Herausforderung dar. Die Beratung wird als hilfreich empfunden, könnte aber durch ein längerfristiges Bewegungsprogramm nachhaltiger wirken.