Affiliation:
1. Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsmedizin Mainz
2. Fachbereich Gesundheit & Pflege, Katholische Hochschule Mainz
Abstract
Hintergrund: Der plötzliche Kindstod ist eine Ausschlussdiagnose und gilt als multifaktorielles Geschehen. Frühgeborene sind hochgefährdet. Sie müssen besonders vor additiven Risikofaktoren geschützt werden. Präventionskampagnen helfen, die Todesrate zu senken. Ziel der Studie ist es, Aspekte des Vorgehens Pflegender und der Organisation neonatologischer Abteilungen in der SIDS-Prävention und Beratung darzulegen. Stichprobe und Methoden: Die Studie erhebt in den neun Level 1-Perinatalzentren eines Bundeslandes, inwieweit neonatologische Pflegende Präventionsaspekte zum plötzlichen Kindstod kennen, als wichtig erachten und umsetzen. Dabei soll nicht allein die einzelne Pflegende, sondern auch die institutionellen Rahmenbedingungen der jeweiligen Kliniken betrachtet werden. Die Querschnittserhebung erfolgte mithilfe einer schriftlich standardisierten Befragung. Ergebnisse: 165 Pflegende haben sich beteiligt (160 Frauen, vier Männer, ein Unbekannt). Frühgeborene werden nicht konsequent an die Rückenlage gewöhnt. 33 Prozent der Pflegenden befinden Stillen als protektiven Faktor für sehr wichtig. 74 Prozent führen stets präventive Elterngespräche durch. Diese Beratungen werden jedoch von der Hälfte aller Pflegenden kaum dokumentiert. Schlussfolgerungen: Obwohl empirisch belegte Empfehlungen zur Prävention des plötzlichen Kindstods vorliegen, werden diese nicht konsequent umgesetzt. Es gilt, die Motive für die unzureichende Umsetzung zu ermitteln. Fortbildungen sollten sich auf protektive Faktoren ausrichten. Pflegende sollten präventive Maßnahmen vorleben und Eltern in deren Umsetzung begleiten.
Subject
General Medicine,General Nursing