Affiliation:
1. Institut für Medizin- und Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft, Humboldt Universität zu Berlin
Abstract
Gesundheitserziehung wird heutzutage von der Pflege als ein Teil ihrer Aufgaben angesehen. Traditionell beanspruchte jedoch die Ärzteschaft diese Tätigkeit für ihr Arbeitsgebiet. Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, welche Rolle die Pflege in Deutschland bei der Gesundheitserziehung um 1900 spielte. Dies wird am Beispiel der Tuberkulosebekämpfung dargelegt. Hierzu wurde die Bibliothek für Wissenschaftsgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin nach relevanten Quellen durchsucht. Aus dem Textmaterial wurden die Aussagen über Gesundheitserziehung und pflegerische Tätigkeiten miteinander verglichen. Resultat: Für den Zeitraum um 1900 lassen sich zwei unterschiedliche Bekämpfungsstrategien erkennen. Die zentrale Stellung nahm das Sanatorium ein, das neben seiner Heilfunktion auch als hygienische Erziehungsanstalt konzipiert worden war. Unter ärztlicher Leitung sollte hier eine nachhaltige Verhaltensänderung der Patienten stattfinden. Zeitgenössische Kritik richtete sich allerdings gegen die geringe Effizienz dieses Konzepts. Als Alternative wurde ein eher dezentrales Betreuungsangebot durch Fürsorgestellen angesehen. Diese stellten oftmals die einzig praktikable Handlungsmöglichkeit dar. Das Pflegepersonal verfügte hier über ein wesentlich eigenständigeres Handlungsprofil als in den Sanatorien unter ärztlicher Direktive. Gesundheitserziehung nahm in der Tätigkeit der Fürsorgeschwestern eine zentrale Stellung ein.
Subject
General Medicine,General Nursing
Cited by
1 articles.
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