Querschnittstudie zu Skin Tears in fragiler Altershaut

Abstract

Zusammenfassung. Hintergrund: Skin Tears werden international als ein häufiges Phänomen bei älteren Menschen eingestuft. Die Prävention, frühe Erkennung, Klassifikation, sowie die spezifische Behandlung von Skin Tears sind international etabliert. In Deutschland finden Skin Tears bisher kaum Beachtung, die Studienlage ist unzureichend. Ziel: Die vorliegende Studie sollte erstmals die aktuelle Situation zu Skin Tears aus Sicht der Pflegefachpersonen in Deutschland erfassen. Methode: Mittels Querschnittdesign erfolgte eine bundesweite Online-Befragung von Pflegefachpersonen zu Häufigkeit, Klassifikationssystemen, Begrifflichkeiten, Risikofaktoren, Präventionsmaßnahmen und Behandlung bei Skin Tears. Ergebnisse: Im Rücklauf von 137 Fragebögen sind Personen aus verschiedensten pflegerischen Bereichen und Regionen abgebildet. Das Auftreten von Skin Tears wurde mit 83,2 % als häufig bzw. sehr häufig eingeschätzt, dabei wurden 37 verschiedene Begrifflichkeiten für Skin Tears genannt. Es wurden zahlreiche Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen benannt, Klassifikationssysteme sind nur wenig bekannt. Kenntnisse über Verbandmittel sind inadäquat. Schlussfolgerungen: Eine eindeutige und einheitliche Terminologie für das Phänomen „Skin Tears“ als auch die Anwendung internationaler Klassifikationssysteme sind in Deutschland dringend notwendig. Präventionsmaßnahmen sowie eine evidenzbasierte Behandlung sollten zum Standard werden. Spezifische Schulungsmaßnahmen und Beratung, beginnend in Ausbildung bzw. Studium für Pflegefachpersonen, und von Betroffenen und Angehörigen sind dringend indiziert.