Affiliation:
1. Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP), Universität Bremen, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Die Förderung der professionellen Pflegekompetenz ist eine der zentralen Herausforderungen der beruflichen Pflegeausbildung. Um Pflegeauszubildende gezielt in dieser Entwicklung unterstützen zu können, liegen derzeit keine ausreichenden empirischen Erkenntnisse über deren subjektive Bildungsprozesse vor. Methode: Um die Entwicklungsverläufe Pflegeauszubildender rekonstruieren zu können, wurde eine qualitative Panelstudie mit 26 Auszubildenden der dreijährigen Pflegeausbildung in Deutschland durchgeführt. Die Daten wurden am Ende des ersten, zweiten und dritten Ausbildungsjahrs mittels episodischer Interviews erhoben und mit der rekonstruktiv-hermeneutischen Analyse ( Kruse, 2015 ) ausgewertet. Ergebnisse: „Pflegekompetenz entwickeln“ wurde als eine von fünf Entwicklungsaufgaben identifiziert. In der Wahrnehmung der Auszubildenden stehen bei dieser Entwicklungsaufgabe der Erwerb medizinischen Wissens, von Fertigkeiten zur Durchführung von Einzelhandlungen sowie der Fähigkeit zur Organisation von Abläufen im Mittelpunkt. Dabei ignorieren sie die subjektive Perspektive der zu pflegenden Menschen. Schlussfolgerung: Durch die ausbildungsübergreifende Betrachtung ergibt sich, dass es den Auszubildenden nicht gelingt, ein subjektorientiertes Pflegeverständnis zu entwickeln. Zukünftig ist zu prüfen, ob sich die Perspektiven der Pflegeauszubildenden durch die stärkere Prozessorientierung im neuen Pflegeberufegesetz verändern.