Affiliation:
1. Fakultät V – Diakonie, Gesundheit und Soziales, Abteilung Pflege und Gesundheit, Hochschule Hannover, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Hörbeeinträchtigungen im Alter sind weit verbreitet. Mehr als jede_r Zweite über 80 Jahre gilt als hochgradig hörbeeinträchtigt, nur wenige in dieser Altersgruppe können noch gut hören. Teilhabe wie auch die pflegerische Versorgung sind durch Hörminderungen wesentlich beeinträchtigt. Ziel: Im Rahmen dieser Erhebung werden die Auswirkungen von Hörbeeinträchtigungen auf den Alltag von Mitarbeitenden und Bewohnenden stationärer Pflegeeinrichtungen untersucht. Zudem wird erfasst, wie Mitarbeitende die Hörversorgung erleben und welche Verbesserungspotenziale gesehen werden. Methode: Dieses Teilvorhaben eines Verbundprojektes umfasst leitfadengestützte Fokusgruppen mit Mitarbeitenden stationärer Pflegeeinrichtungen. Das Sample setzt sich aus sechs Fokusgruppen mit Mitarbeitenden aus Pflege und Alltagsbegleitung zusammen (n = 42). Die erhobenen Daten wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Ergebnisse: Hörbeeinträchtigungen erschweren die partizipative Gestaltung des Pflegeprozesses und die Alltagskommunikation. Hörbeeinträchtigte Bewohnende nehmen weniger an Gruppenangeboten teil und ziehen sich zurück. Der Zugang zu Leistungen der Hörversorgung ist für Bewohnende mit teils unüberwindbaren Hürden verbunden. Schlussfolgerungen: Optimierte Versorgungsstrukturen, zielgruppengerechte Hilfsmittel und Schulungsangebote für Mitarbeitende könnten eine nachhaltige Hörversorgung sicherstellen.