Affiliation:
1. Chirurgische Abteilung (PD Dr. D. Heim), Spital Frutigen
2. Neurologie FMH, Praxis, Thun
Abstract
Das Carpaltunnelsyndrom ist eine häufige Erkrankung, die traumatische Genese ist selten. Wie häufig ist das posttraumatische Carpaltunnelsyndrom? Welche Traumen gingen dem Carpaltunnelsyndrom voraus? Von 1.1.95 bis 31.12.99 wurden bei 114 Patienten 144 Carpaltunnelspaltungen vorgenommen. Bei zwölf Patienten (10.5%) fand sich ein Trauma in der Anamnese. Es handelte sich um sechs distale Radiusfrakturen, drei Metacarpalefrakturen, eine Fingerfraktur, eine Humerusschaftfraktur und um einen distalen Ausriss der Bicepssehne. Die Latenz zwischen Trauma und Auftreten der Carpaltunnelsymptomatik lag bei acht Patienten zwischen 1-3 Monaten, bei vier Patienten betrug sie mehrere Jahre. Alle zwölf Patienten zeigten pathologische, elektroneurographische Befunde auf der erkrankten Seite. Bei zehn Patienten waren aber die erfassten Parameter auch auf der gesunden Gegenseite leicht oder mässig pathologisch. Entsprechend den Kriterien von Assmus und Frobenius [1] lag damit bei fünf Patienten ein eindeutiges, bei drei Patienten ein fragliches posttraumatisches Carpaltunnelsyndrom vor. Keine eindeutige Relation zum Trauma fand sich bei vier Patienten. Schlussfolgerung: Das posttraumatische Carpaltunnelsyndrom ist selten. Aufgrund der pathologischen EMG-Befunde auch auf der Gegenseite ist eine prätraumatische Prädisposition- möglicherweise bei angeborenem, engem Carpaltunnel - bei diesen Patienten wahrscheinlich. Pathophysiologisch dürfte es sich um eine traumabedingte Druckerhöhung im Carpaltunnel handeln.
Cited by
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