Affiliation:
1. Brandenburg Klinik, Bernau-Waldsiedlung
Abstract
Primär nach linksseitigen thalamischen Läsionen manifestieren sich zwei sprachpathologische Syndrome, die charakterisiert sind durch eine entweder verminderte oder aber flüssige Spontansprachenproduktion, Wortabrufstörungen infolge mangelhafter semantischer Selektion, Perseverationen, Paraphasien, relativ intakte schriftsprachliche, syntaktische und repetitive Fähigkeiten, moderate auditive und visuelle Sprachverständnisstörungen sowie fakultative sprechmotorische Beeinträchtigungen wie Hypophonie und/oder Dysprosodie. Diese als «thalamische Aphasien» bezeichneten Syndrome zeigen einen im Vergleich zu kortikalen Aphasien distinkten Pathomechanismus, da vor allem kognitive Basisprozesse (wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Exekutivfunktionen, Antrieb etc.) beeinträchtigt sind, die sekundär zu ineffizienten Sprachverarbeitungsprozessen führen. Zudem führen thalamische Läsionen oft zu Amnesien, Orientierungsstörungen und Anosognosie, die auf sprachlicher Ebene u. a. thematische Instabilität, Fragmentation und Konfabulationen zur Folge haben.
Subject
Psychiatry and Mental health,Cognitive Neuroscience,Neuropsychology and Physiological Psychology
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3 articles.
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1. Plötzlich sprachlos – ohne kortikales Problem?;DGNeurologie;2020-12-11
2. Aphasie;Sprachtherapie in Neurologie, Geriatrie und Akutrehabilitation;2019
3. Konfabulationen – Alte und neue Theorien eines rätselhaften Phänomens;Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie;2010-03-08