Affiliation:
1. Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie, Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg
Abstract
Zusammenfassung: Patienten mit Schizophrenie weisen kognitive Leistungsminderungen insbesondere des expliziten Gedächtnisses auf. Demgegenüber wird angenommen, dass implizite Lern- und Gedächtnisleistungen unbeeinträchtigt sind. Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst die Ergebnisse von 41 bis Dezember 2006 publizierten empirischen Studien zum impliziten Lernen bei Patienten mit Schizophrenie zusammen. In der Zusammenschau lässt sich schlussfolgern, dass schizophrenen Patienten eine große Bandbreite perzeptueller, motorischer und kognitiver Fertigkeiten durch Übung verbessern können. Die Lernraten sind trotz eines häufig reduzierten Ausgangsniveaus vergleichbar mit denen gesunder Probanden. Dagegen haben schizophrenen Patienten Schwierigkeiten, von unbekannten zugrunde liegenden Strukturen oder Regeln in den verwendeten Stimuli zu profitieren. Implizite Lernleistungen werden wenig von der Symptomschwere, wahrscheinlich aber von der Medikation beeinflusst. Die Ergebnisse werden im Kontext sonstiger kognitiver Störungen bei schizophrenen Patienten diskutiert.
Subject
Psychiatry and Mental health,Cognitive Neuroscience,Neuropsychology and Physiological Psychology