Affiliation:
1. Institut für Psychologie II, Abteilung Biologische Psychologie, Universität Magdeburg
Abstract
Zusammenfassung: Aufgrund ihrer niedrigen Amplitude wird die Bedeutung hochfrequenter EEG-Oszillationen für die Psychopathologie gegenüber niederfrequenten aber höheramplitudigen Oszillationen oft unterschätzt. Psychophysiologische Experimente an Mensch und Tier haben eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen so genannten Gamma-Oszillationen (ca. 30-80 Hz) und kognitiven Funktionen nachgewiesen. Das synchrone Feuern von Neuronen im Gamma-Band ermöglicht das Zusammenbinden von getrennt repräsentierten Merkmalen wahrgenommener Objekte aus der Umwelt. Die Gamma-Aktivität zeigt aber bereits bei Gesunden eine deutliche interindividuelle Variation, die mit der Ausprägung kognitiver Merkmale korreliert. Bei schizophrenen Patienten konnte ein Mangel an synchroner Gamma-Aktivität beobachtet werden, der für negative Symptome verantwortlich gemacht wird. Umgekehrt wurde bei Epileptikern erhöhte Gamma-Aktivität im EEG registriert, was die erhöhte Erregbarkeit des Kortex widerzuspiegeln scheint. Auch bei ADHS tritt eine geringfügige Erhöhung von Gamma-Oszillationen auf.
Subject
Psychiatry and Mental health,Cognitive Neuroscience,Neuropsychology and Physiological Psychology