Affiliation:
1. Institut für Psychologie II, Abt. Neuropsychologie, Magdeburg, Germany
2. Klinik für Neurologie II, Universität Magdeburg, Germany
Abstract
Es wird ein selektiver Überblick über Einsatzmöglichkeiten von ereigniskorrelierten Hirnpotenzialen (EKPs) in der neuropsychologischen Einzelfalldiagnostik gegeben. Dabei wird zunächst auf die neurophysiologischen Grundlagen und einzelne wichtige Komponenten des EKPs eingegangen. Anschließend werden Ansätze der Adaptation neuropsychologischer Tests dargestellt, die es ermöglichen, während der Testdurchführung EKPs abzuleiten. Derartige Testverfahren wurden bislang für die Funktionsbereiche Gedächtnis und Sprache entwickelt. Es wird auf Untersuchungen von Aufmerksamkeitsdefiziten mit EKPs eingegangen, die eine hohe Relevanz für die klinische Anwendung aufweisen. Abschließend wird kurz auf die Anwendung von evozierten Potenzialen (EPs) und EKPs bei der Erstellung von Prognosen bei komatösen Patienten eingegangen. Für viele diagnostische Fragestellungen, die mit bestehenden Testverfahren aufgrund der funktionalen Einschränkungen des Patienten nicht beantwortbar sind, haben sich EKPs als hilfreiche, zusätzliche Informationen liefernde Verfahren erwiesen. Der routinemäßige Einsatz von EKPs in der neuropsychologischen Individualdiagnostik ist allerdings aufgrund des Fehlens standardisierter Testprotokolle und entsprechender Vergleichswerte noch nicht möglich. Daher werden sie bislang eher im Sinne von «Einzelfallexperimenten» eingesetzt.
Subject
Psychiatry and Mental health,Cognitive Neuroscience,Neuropsychology and Physiological Psychology
Cited by
1 articles.
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