Affiliation:
1. Neurologische Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
Abstract
Neben den motorischen und vegetativen Störungen kommt es im Verlauf der Parkinsonerkrankung bei einem nicht unerheblichen Teil der Patienten zu deutlichen kognitiven Leistungseinbussen, die im Einzelfall das Ausmass einer Demenz erreichen. Daneben können auch affektiv-emotionale Dysregulationen bis hin zu depressiven Störungen vorkommen. Diese Beeinträchtigungen erklären sich sowohl aus der zugrundeliegenden Neuropathologie sowie der parkinson-assoziierten Neurotransmitter-Imbalancen als auch aus den mit dieser Erkrankung einhergehenden Alltagsveränderungen. Nach Gifford und Cummings [21] werden bis zu 75 Prozent der moderaten bis schweren Demenzfälle von Hausärzten nicht erkannt; bei leichten kognitiven Beeinträchtigungen und affektiv-emotionalen Problemen liegt die Zahl noch höher. Aufgrund der maskierenden Symptomatik der Parkinsonkrankheit kann angenommen werden, dass diese Zahlen bei dieser Patientengruppe wahrscheinlich höher liegen. Dementsprechend sollte die Erfassung von kognitiven und affektiv-emotionalen Störungen ein integraler Bestandteil der Parkinson-Diagnostik sein.