Abstract
Zusammenfassung: Ergebnisabhängig asymmetrisches Attributionsverhalten wird häufig als Resultat einer motivational bedingten Verzerrung interpretiert. Nach Meinung einiger Kritiker kann ein vermeintlich motivational verzerrtes Attributionsverhalten jedoch auch als Ergebnis rationaler Informationsverarbeitung auftreten. Demnach schreiben sich kompetente Individuen eintretenden Erfolg in Übereinstimmung mit dem klassischen Kovariationsprinzip der Attribution selbst zu, während sie gelegentliche Mißerfolge aus dem gleichen Grund external attribuieren. Bei Personen mit niedrigem Fähigkeitsniveau wäre ein ergebnisabhängig asymmetrisches Attributionsverhalten dagegen nicht zu erwarten, weil sie zur Erklärung gelegentlicher Erfolge realistischerweise auch äußere Einflüsse heranziehen und häufige Mißerfolge eher auch internal attribuieren sollten. In Übereinstimmung mit dieser Vorhersage trat bei 74 Teilnehmern einer Statistikklausur eine ergebnisabhängige Attributionsasymmetrie nur bei positivem akademischem Selbstkonzept und hohem Fähigkeitsniveau auf. Dieses Ergebnis stellt die Annahme einer universellen, motivational bedingten Verzerrung als Ursache ergebnisabhängig asymmetrischen Attributionsverhaltens in Frage.
Subject
General Psychology,Social Psychology
Cited by
2 articles.
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