Integration von Angehörigen in Seniorenheime

Abstract

Zusammenfassung: Studienziel war es, zu untersuchen, welche Leistungen Angehörige stationär versorgter alter Menschen tatsächlich erbringen bzw. zu welchen Hilfestellungen sie theoretisch bereit wären. Methodik: In einem Interview wurden 40 Angehörige von BewohnerInnen dreier Seniorenheime in der Stadt Salzburg bezüglich tatsächlich erbrachter und hypothetisch vorstellbarer Unterstützung bei diversen Aufgaben im Rahmen der Versorgung der SeniorInnen befragt. Ebenso wurden Befürchtungen sowie erwartete Gegenleistungen erfasst. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass das Ausmaß der familiären Unterstützung stark von der spezifischen Aufgabe abhing, wobei körperlich anstrengende und zeitintensive Tätigkeiten eher an das Heimpersonal abgegeben wurden und die familiäre Beteiligung bei den Aufgaben geringer war, die mit einem Eindringen in die Intimsphäre des/der Seniors/in assoziiert waren. Bei einer hypothetischen Frage unter idealisierten Bedingungen ergab sich eine große familiäre Unterstützungsbereitschaft. Die Angehörigen befürchteten hinsichtlich der Mitarbeit vor allem Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen. Bezüglich einer adäquaten Gegenleistung polarisierten die Meinungen der ProbandInnen zwischen einer finanziellen Abgeltung und keiner monetären Gegenleistung.