Verhaltenssymptome bei Demenz in Pflegeeinrichtungen

Abstract

In fortgeschrittenen Stadien von Demenzerkrankungen treten neben Depression vermehrt Verhaltenssymptome auf, zu denen Unruhe, Aggressivität und Halluzinationen zählen. In Pflegeeinrichtungen betrifft dies bis zu drei Viertel aller Bewohner. Diese Symptome sind für Pflegende belastend, ziehen erhöhte Versorgungskosten, eine vermehrte Verschreibung von Psychopharmaka, sowie häufigere Krankenhausaufenthalte nach sich. Im Jahr 2003 haben die Amerikanischen Gesellschaften für Gerontopsychiatrie und Geriatrie Leitlinien zur Behandlung von Depressionen und Verhaltenssymptomen in Pflegeeinrichtungen vorgestellt. Vergleichbare Leitlinien der deutschen Fachgesellschaften liegen bislang nicht vor. Die amerikanischen Leitlinien geben neben einem standardisierten Assessment Therapiealgorhythmen vor. In unserem Projekt werden diese Leitlinien in acht Pflegeinrichtungen in Berlin eingeführt und die Ausprägung von Verhaltenssymptomen, die Verschreibung von Psychopharmaka, die Anzahl der Krankenhauseinweisungen und die Belastung der Pflegenden mit einer Kontrollstichprobe von acht vergleichbaren Pflegeeinrichtungen ohne Leitlinienbehandlung über einen Zeitraum von 12 Monaten verglichen. Wir erwarten eine Verminderung der Ausprägung von Verhaltenssymptomen, sowie der Psychopharmakaverschreibungen, der Hospitalisierungsrate und der subjektiven Belastung für Pflegende.