Affiliation:
1. Klinikum, Universität Heidelberg
Abstract
Zusammenfassung: Medizinisch-Psychologische Fahreignungsuntersuchungen (MPU) stellen nach ihrer Intention keine Prüfungssituationen dar. Gleichwohl werden sie von den betroffenen Probanden selbst als solche aufgefaßt und bezeichnet. Fahreignungsbegutachtungen sind deshalb in hohem Maße anfällig für Testangst. Sowohl in der Berichterstattung der Presse als auch von den Betroffenen oder ihren Rechtsvertretern wird ein schlechtes Abschneiden in der Begutachtung regelmäßig auf starke Testangst zurückgeführt. Dabei werden insbesondere die Ergebnisse von Leistungstests in Frage gestellt. Die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung des aktuellen Angsterlebens von 181 Probanden die sich einer MPU unterzogen, unterstützen im Wesentlichen das «Defizit-Modell», welches annimmt, daß die Beziehung zwischen Testangst und Leistung keine Folge der Testangst darstellt, sondern Testangst sich erst im Gefolge der Wahrnehmung eigener Leistungsdefizite entwickelt. So weisen die zu Beginn der Untersuchung erhobenen verbal subjektiven Angstangaben keinen Zusammenhang mit den Leistungsbefunden auf. Demgegenüber findet sich zum Meßzeitpunkt nach Durchführung der Leistungstests ein deutlich engerer Zusammenhang zwischen den Leistungen und der aktuellen Besorgtheit und Aufgeregtheit. Eine clusteranalytische Unterteilung der Gesamtstichprobe nach dem Grad der Testleistungen verdeutlicht zudem subgruppenspezifische Entwicklungen der Testangst in Abhängigkeit vom generellen Leistungsgefüge.
Subject
Psychiatry and Mental health
Cited by
6 articles.
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