Affiliation:
1. Schön Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee, Deutschland
2. PFH Göttingen, Deutschland
3. Tiroler Landeskonservatorium, Innsbruck, Österreich
Abstract
Zusammenfassung. Einsamkeit, das subjektiver Erleben unzureichender sozialer Einbindung und Unterstützung, ist einerseits ein normales, im Rahmen individueller Entwicklung emotional und handlungsorientiert zu bewältigendes Phänomen. Andererseits gehen chronifizierte Einsamkeitskonstellationen mit erheblichem Leiden, reduzierter Lebensqualität und erhöhtem Risiko für psychische wie somatische Erkrankungen einher. Im Rahmen der aktuellen gesellschaftlichen, mit zunehmender Individualisierung einhergehenden Entwicklungen wurde eine Zunahme der Einsamkeitsproblematik von Jugendlichen berichtet. Einsamkeitserlebenreduzierende Interventionen sind dann wirksam, wenn sie, über soziale Angebote hinaus, auf die bei chronifizierter Einsamkeit häufige Dynamik (geringer Selbstwert, Bewertung neutraler Kommunikation als abwertend) fokussieren. Hinweise darauf, dass die Nutzung virtueller sozialer Netzwerke anhaltend das Einsamkeitserleben bei Jugendlichen reduziert, gibt es nicht. Darüber hinaus stellt sich die Frage, auf welcher Grundlage gemeinsamer Werte und Ziele soziale Integration sich einsam erlebender Jugendlicher perspektivisch möglich sein wird. Entsprechend den Ergebnissen erster systematischer Erhebungen zu den psychosozialen Folgen der COVID-19-Pandemie muss davon ausgegangen werden, dass die Einsamkeitsproblematik Jugendlicher durch die damit einhergehenden massiven Einschränkungen des realen sozialen Lebens weiter an Relevanz gewinnen wird.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
4 articles.
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