Affiliation:
1. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. A. Warnke)
2. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Städtischen Kliniken Köln GmbH
Abstract
Zusammenfassung: Im Kindes- und Jugendalter sind Zwangsstörungen bei einer Inzidenz von ein bis zwei Prozent keine Seltenheit und können die Betroffenen in ihrer Entwicklung deutlich beeinträchtigen. Die Erkrankung ist durch wiederkehrende und anhaltende Verhaltensweisen, Gedanken und Impulse gekennzeichnet, die als quälend erlebt werden und sich je nach Entwicklungstand gegen inneren Widerstand aufdrängen und vom Patienten als unsinnig und übertrieben wahrgenommen werden. Die Entstehung von Zwangsstörungen hängt sowohl von Umweltfaktoren, nicht genetischen hirnpathologischen als auch von genetischen Einflussfaktoren ab. Die Mehrheit der bisherigen Ergebnisse bezieht sich dabei auf Untersuchungen im Erwachsenenalter. Es wird eine aktuelle Übersicht über genetische Befunde bei Zwangsstörungen unter besonderer Berücksichtigung des Kindes- und Jugendalters gegeben. Bei jung erkrankten Patienten findet sich eine deutlichere familiäre Belastung. Befunde aus Kopplungs- und Assoziationsstudien sowie Tiermodellen werden vorgestellt und diskutiert. Die phänotypische und genetische Heterogenität von Zwangsstörungen trägt zu den unterschiedlichen Studienergebnissen bei und erfordert für künftige Untersuchungen die Differenzierung von Subtypen, z.B. die Einbeziehung des Alters bei Erkrankungsbeginn, von Symptomdimensionen, geschlechtlichen Besonderheiten und komorbider Störungen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
10 articles.
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