Nicht-suizidale Selbstverletzung als eigenständige Diagnose

Author:

Plener Paul L.1,Kapusta Nestor D.2,Kölch Michael G.1,Kaess Michael34,Brunner Romuald3

Affiliation:

1. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universität Ulm, (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. J. M. Fegert)

2. Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie, Medizinische Universität Wien (Ärztlicher Direktor: Univ. Prof. Dr. S. Doering)

3. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universitätsklinikum Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. F. Resch)

4. Orygen Youth Health Research Centre, University of Melbourne, Australia (Executive Director: Prof. Dr. Patrick McGorry)

Abstract

Selbstverletzendes Verhalten stellt in den Klassifikationssystemen DSM-IV-TR und ICD-10 ein Symptom der Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) dar. In den letzten Jahren konnte empirisch gezeigt werden, dass selbstverletzendes Verhalten auch unabhängig von einer BPS etwa bei depressiven Störungen oder auch bei Jugendlichen ohne klassifizierbare Psychopathologie auftritt. Die wissenschaftliche Diskussion um eine eigenständige diagnostische Kriterienbildung für dieses Phänomen führte nun zu einem Vorschlag zur Neuaufnahme einer Diagnose mit der Bezeichnung «Nicht-suizidale Selbstverletzung» in das sich in Entwicklung befindliche DSM-5. Vor dem Hintergrund aktueller Untersuchungen zur Häufigkeit selbstverletzenden Verhaltens bei Jugendlichen in Deutschland kann davon ausgegangen werden, dass ca. 4 % der Jugendlichen im mittleren und späten Adoleszenzalter das Kriterium A (mindestens fünf selbstverletzende Handlungen in den vorausgegangenen 12 Monaten) der vorgeschlagenen Störung im DSM-5 erfüllen. Eine auf empirische Untersuchungen basierende Klassifikation selbstverletzender Handlungen wird sowohl für die Forschung, wie auch für die Behandlung und zur Implementierung von Präventionsmaßnahmen hilfreich sein.

Publisher

Hogrefe Publishing Group

Subject

Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health

Reference46 articles.

1. American Psychiatric Association . (2011). Personality Disorders, in APA DSM-5 development. dsm5.org/proposedrevision/Pages/PersonalityDisorder.aspx

2. Psychopathologie und Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung

3. Prevalence and Psychological Correlates of Occasional and Repetitive Deliberate Self-harm in Adolescents

4. Body Piercing and Psychopathology: A Review of the Literature

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