Affiliation:
1. Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation, Universität Bremen
2. Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Abstract
Zusammenfassung. Fragestellung: Die Studie analysiert wichtige Variablen des Settings der Inobhutnahme und erfasst Traumabelastungen. Methodik: 52 Kinder und Jugendliche mit Inobhutnahmeerfahrung wurden einer Online-Befragung im sozialen Netzwerk Facebook unterzogen. Dabei wurden indikationsbildende, verlaufs- sowie traumabezogene Belastungen erfasst. Ergebnisse: In mehr als jedem zweiten Fall berichten Kinder und Jugendliche, während der Inobhutnahme an wichtigen Entscheidungen nicht beteiligt gewesen zu sein, die Hälfte wollte im Anschluss an die Maßnahme nicht ins Elternhaus zurück. Kinder und Jugendliche ohne Rückkehrwunsch zeichnen sich gegenüber solchen mit Rückkehrwunsch durch schwerste körperliche und emotionale Vernachlässigung sowie durch extreme körperliche Misshandlungen aus. Dennoch werden die Betroffenen vielfach gegen ihren Wunsch in das Elternhaus zurückgeführt. Schlussfolgerungen: Im Setting der Inobhutnahme sollten Kinder und Jugendliche dringend stärker in wichtige Entscheidungen einbezogen werden; ihr Wunsch hinsichtlich des künftigen Lebensortes (Elternhaus vs. nicht Elternhaus) muss stärkere Berücksichtigung finden. Kindern, die gegen ihren Wunsch ins Elternhaus zurückkehren müssen, droht eine fortgesetzte Traumatisierung.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Reference41 articles.
1. Bettmer, F. (2008). Partizipation. In T. Coelen & H.U. Otto (Hrsg.), Grundbegriffe Ganztagsbildung – das Handbuch (S. 213–221). Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.
Cited by
5 articles.
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