Affiliation:
1. Sana-Klinikum Remscheid
2. Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf
3. Psychosoziales Zentrum Düsseldorf
Abstract
Zusammenfassung. Fragestellung: Erstmals wird die Häufigkeit psychischer Störungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland untersucht. Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive Datenanalyse. Von 2013 bis 2015 wurden Flüchtlinge mit auffälliger Symptomatik von einer Clearingstelle zur diagnostischen Einschätzung in einer kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulanz vorgestellt. Hierzu wurde eine Spezialsprechstunde angeboten. Neben den Diagnosen wurde die Zahl der Notfallvorstellungen aufgrund psychischer Krisen vor und nach Einführung der Sprechstunde in der Klinik erfasst. Ergebnisse: Bei 56 von 75 Flüchtlingen (75 %) wurde eine psychische Störung festgestellt. Am häufigsten wurden Posttraumatische Belastungsstörungen und depressive Episoden diagnostiziert. Nach Einführung des Sprechstundenangebotes reduzierte sich die Zahl der Flüchtlinge, die aufgrund einer Krisensituation erstmals in der Klinik vorstellig wurden. Schlussfolgerungen: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge stellen eine psychisch schwer belastete Gruppe dar. Die Einrichtung von speziellen Sprechstunden in Kooperation mit Clearingeinrichtungen und Wohngruppen begegnet in sehr guter Weise den Herausforderungen der gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen. Insbesondere ermöglicht ein solches Angebot ein besseres Krisenmanagement.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
37 articles.
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