Affiliation:
1. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Leopoldina-Krankenhaus, Schweinfurt
Abstract
Zusammenfassung. Parent-Child Interaction Therapy (PCIT) ist eine speziell für 2- bis 6-jährige Kinder mit Störungen des Sozialverhaltens entwickelte manualisierte Therapieform, für deren Wirksamkeit eine sehr gute Evidenz besteht. PCIT ist außerdem eine evidenzbasierte Intervention bei körperlicher Kindesmisshandlung. Darüber hinaus konnten für PCIT bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, Autismus-Spektrum-Störungen, Trennungsangststörungen und depressiven Störungen positive Effekte nachgewiesen werden. Es könnte sich somit zukünftig zum ersten evidenzbasierten transdiagnostischen Therapieansatz für 2- bis 6-jährige Kinder entwickeln. PCIT basiert auf der Bindungstheorie und der Lerntheorie und verbindet spieltherapeutische und verhaltenstherapeutische Ansätze miteinander. Es besteht aus zwei Behandlungsphasen: dem Spieltraining und dem Erziehungstraining. In beiden Phasen werden den Eltern Fertigkeiten vermittelt, die sie unter Live-Anleitung durch den Therapeuten in der Interaktion mit dem Kind einüben. Das Spieltraining dient dem Aufbau bzw. der Konsolidierung einer guten Eltern-Kind-Beziehung und bildet die Basis für das spätere Erziehungstraining. Im Spieltraining lernen die Eltern, dem Kind bei angemessenem Verhalten die Führung zu überlassen. Im Erziehungstraining üben sie hingegen, effektiv die Führung zu übernehmen, wo dies notwendig ist. Die Therapie, die im Mittel etwa 15 bis 20 Sitzungen dauert, kann beendet werden, wenn die Eltern die erlernten Fertigkeiten beherrschen, expansives kindliches Verhalten auf ein eindeutig normales Niveau reduziert ist und die Eltern keinen Bedarf mehr für eine Behandlung sehen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
6 articles.
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