Induziert Methylphenidat Leberschäden? – Analyse von Spontanmeldungen an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)

Author:

Fekete Stefanie1,Romanos Marcel12,Gerlach Manfred12

Affiliation:

1. Zentrum für Psychische Gesundheit, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Würzburg

2. Arbeitsgruppe „Kinder- und jugendpsychiatrische Pharmakologie“ der Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie (AGNP), Hannover

Abstract

Zusammenfassung. Spontanmeldungen an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wurden bezüglich Leberschädigungen unter einer Therapie mit Methylphenidat (MPH) gesichtet. Unter Anwendung der Bewertungskriterien des Uppsala Monitoring Centre (UMC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfolgte eine Einschätzung der Verdachtsfälle hinsichtlich eines möglichen kausalen Zusammenhangs. Ermittelt wurden in der Nebenwirkungsdatenbank des BfArM Verdachtsfälle aus Deutschland über den Zeitraum vom 01.01.2006 bis einschließlich 23.05.2016. Mithilfe der Suchstrategie „Standardized MedDRA Queries“ (SMQ) wurde in der Datenbank nach dem Wirkstoff MPH und der potenziellen unerwünschten Arzneimittelwirkung (UAW) „Hepatic Disorder“ gesucht. Die Spontanmeldungen wurden auf Vollständigkeit geprüft und klinisch beurteilt. Insgesamt handelte es sich um 60 Verdachtsfälle von Leberschädigungen durch MPH. 15 Fälle waren aufgrund lückenhafter Dokumentation nicht beurteilbar. Bei 25 Verdachtsfällen wurde ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von MPH und dem Auftreten von Leberschäden als „unwahrscheinlich“ eingestuft. Ein „möglicher“ kausaler Zusammenhang fand sich bei 11 Fällen, ein „wahrscheinlicher“ kausaler Zusammenhang bei 9 Fällen: Berichtet wurde von jeweils einem Patienten mit fulminanter Hepatitis und größenprogredientem benignen Lebertumor und 18 Fällen mit (reversibler) Leberenzymwerterhöhung. Gemäß unseren Auswertungen ist MPH in Bezug auf Leber- und Gallenerkrankungen gut verträglich.

Publisher

Hogrefe Publishing Group

Subject

Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health

Reference25 articles.

1. AACAP Official Action (2007) Practice parameter for the assessment and treatment of children and adolescents with attention-deficit/hyperactivity disorder. Journal of the American Academy of Child and Adolecent Psychiatry, 46 (7), 894–921.

2. Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte. (2012). Paracetamol – Antrag auf Unterstellung unter die Verschreibungspflicht. Zugriff am 28.08.2017. Verfügbar unter http://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Gremien/Verschreibungspflicht/69Sitzung/anlage4.pdf?__blob=publicationFile&v=2

3. Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte. (2017). Pharmakovigilanz. Arzneimittelsicherheit überwachen. Gefahren abwehren. Zugriff am 28.08.2017. Verfügbar unter http://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Risikoinformationen/_node

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