Affiliation:
1. Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universität Dresden
2. Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universität Göttingen
Abstract
Seit dem Erscheinen unserer letzten Übersichtsarbeit zur «Therapie der Tic-Störungen» in der Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden große Fortschritte auf diesem Gebiet erzielt. So wurden einzelne Bausteine auf dem Weg zur optimalen Behandlung konkretisiert, z. B. Veröffentlichung einheitlicher Kriterien zur Behandlungsindikation oder Entwicklung und Evaluierung eines detaillierten verhaltenstherapeutischen Manuals zum Habit-Reversal-Training. Daneben sind neue Therapiemöglichkeiten, wie das Medikament Aripiprazol oder die Tiefenhirnstimulation, erfolgreich implementiert worden. Auch wurde das Augenmerk viel stärker auf begleitende Störungen, wie ADHS und Zwangsstörungen, gerichtet, da diese in der Regel eine besonders starke Beeinträchtigung für die weitere Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen darstellen. Dennoch bestehen weiterhin große Wissenslücken über die Effektivität der einzelnen Behandlungsmethoden, möglicher Kombinationsbehandlungen sowie deren direkter Vergleich untereinander. Daneben erschwert das Fehlen jeglicher Parameter zur Vorhersage der individuell sehr unterschiedlichen Entwicklung der Tics über die nächsten Monate und Jahre eine evidenzbasierte Therapieempfehlung und damit das Erlernen der Feinheiten bei der Behandlung von Tic-Störungen. Zusammengefasst ist noch immer eine große klinische Erfahrung für die Therapieentscheidungen beim einzelnen Patienten von großem Vorteil angesichts der enormen Bandbreite an individueller Tic-Symptomatik und Komorbidität gepaart mit den unvorhersehbaren Schwankungen im zeitlichen Verlauf.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
9 articles.
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