Polypharmazie in der Anwendung von Psychopharmaka in der deutschen Kinder- und Jugendpsychiatrie – häufiger Regel als Ausnahme

Author:

Vloet Timo D.12,Egberts Karin12,Taurines Regina2,Wewetzer Christoph3,Mehler-Wex Claudia4,Plener Paul L.5,Romanos Marcel2,Gerlach Manfred2

Affiliation:

1. geteilte Erstautorenschaft

2. Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP), Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg

3. Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Köln

4. Privatklinik für Seelische Gesundheit, Jugendliche und junge Erwachsene, HEMERA Klinik, Bad Kissingen

5. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik Ulm, Ulm

Abstract

Zusammenfassung. Hintergrund: Die gleichzeitige Einnahme verschiedener Arzneimittel erhöht die Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen und unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs). In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird versucht, Polypharmazie zu vermeiden, wobei allerdings kaum Daten zur Häufigkeit vorliegen. Ziel der Studie war die Untersuchung der Häufigkeit von Polypharmazie bei der Behandlung mit verschiedenen Antidepressiva und Antipsychotika sowie der fraglichen Assoziation mit einem erhöhten Auftreten von UAWs im Vergleich zur Monotherapie. Methodik: 940 Datensätze von Kindern und Jugendlichen unter Psychopharmakotherapie aus 10 Studien zum Therapeutischen Drug Monitoring (TDM) in Deutschland wurden retrospektiv-deskriptiv ausgewertet. Ergebnis: Polypharmazie war in bis zu 72.1 % der Fälle bei primärer Therapie mit Olanzapin und in bis zu 45.6 % der Fälle bei Escitalopram zu beobachten. In bis zu 17.4 % der Fälle wurden vier und mehr Neuro-/Psychopharmaka gleichzeitig eingesetzt. Bei Antipsychotika wurde keine erhöhte Häufigkeit von UAWs unter Polypharmazie dokumentiert. Bei den Antidepressiva wurden bei Sertralin signifikant mehr UAWs unter Polypharmazie beobachtet. Diskussion und Fazit: Polypharmazie wird relativ häufig angewandt. Rückschlüsse zum UAW-Risiko sollten aufgrund der geringen Fallgröße der untersuchten Subpopulationen, der Limitationen naturalistischer Studien sowie möglicher Doppelauswertungen unter Vorbehalt gezogen werden. Weiterführende Studien mit größeren und im Hinblick auf z. B. Alter und komorbide Störungen homogeneren Gruppen sind notwendig.

Publisher

Hogrefe Publishing Group

Subject

Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health

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