Affiliation:
1. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm
Abstract
Zusammenfassung. Die Diagnostik der kognitiven Einschränkung und damit verbundener Auffälligkeiten der sozialen Entwicklung im Kindes- und Jugendalter ist essenziell für die weitere Förderung, aber auch für die Behandlungsplanung bei komorbid vorliegenden psychischen Störungen. Dieser komplexe Prozess sollte auf mehreren Ebenen mit unterschiedlichen Methoden erfolgen. Die daraus resultierende praxisrelevante Frage ist, welche Vor- und Nachteile aktuelle Verfahren zur Erfassung des psychosozialen und kognitiven Entwicklungsstandes von Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung aufweisen. Die onlinebasierte systematische Literaturrecherche in einschlägigen Datenbanken zu dieser Frage ergab 3 324 Artikel. Nach Überprüfen der Ausschlusskriterien im Volltext ergaben sich 30 Verfahren. 24 konnten der Kategorie „Entwicklungs- und Intelligenztests“ und sechs der Kategorie „Fremd- und Selbstbeurteilungsverfahren“ zugeordnet werden. Es wird deutlich, dass die Mehrheit der Verfahren für normalintelligente Kinder und Jugendliche normiert wurde bzw. nur ungenaue Informationen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung an der Normierungsstichprobe gegeben werden. Damit einher gehen Gütekriterien, die nicht unter Berücksichtigung der Bedarfe von Personen mit Intelligenzminderung überprüft wurden. Trotz der unbefriedigenden aktuellen Lage besteht die Nachfrage an Diagnostik des psychosozialen und kognitiven Entwicklungsstandes für Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderung. Aktuell empfehlen sich KABC-II und ADOS-2 als Testbatterien in Kombination mit den Fremdbeurteilungsverfahren ADI-R, VFE und SRS.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
6 articles.
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