Affiliation:
1. Abteilung für Klinische und physiologische Psychologie, Universität Trier
Abstract
Major Depression ist bei Kindern und Jugendlichen eine sehr häufige psychiatrische Erkrankung. Stressbezogene Ansätze zur Erklärung adoleszenter Depressionen gehen davon aus, dass akute und chronische Stresssituationen sowohl als Auslöser wie auch in Folge der depressiven Störung auftreten. Postuliert wird, dass solche Stresssituationen langfristig bestehen bleiben, weil depressive Jugendliche vorwiegend ungünstige Stressbewältigungsstrategien anwenden. Die vorliegende Studie prüft stressbezogene Risikofaktoren für das Fortbestehen einer Major Depression bei Mädchen. Untersucht wurden 68 15-jährige Mädchen in einem Längsschnitt Design mit zwei Messzeitpunkten. Die Stressbelastung und Stressverarbeitung wurde mit dem Fragebogen zur Erhebung von Stress und Stressbewältigung im Kindes- und Jugendalter (SSKJ) gemessen. Die stressinduzierte Speichelcortisolausschüttung und die Cortisol Aufwachreaktion beim ersten Messzeitpunkt dienten als Indikatoren für die Funktion der HHN-Achse. Durch eine logistische Regressionsanalyse wurde der prädiktive Beitrag der einzelnen Risikofaktoren ermittelt. Signifikante Effekte zeigten sich für stressvermeidende Bewältigungsstrategien, eine hohe psychische Stressbelastung sowie eine hohe Stressvulnerabilität, während körperliche Beschwerden oder die Funktion der HHN-Achse unerheblich waren. Die Ergebnisse bestätigen theoretische Ansätze, die Stressbelastung und Stressverarbeitung als ursächlich für das Fortbestehen einer Major Depression bei Kindern postulieren.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
2 articles.
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