Affiliation:
1. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. A. Warnke)
Abstract
Zusammenfassung: Fragestellung: Nur sehr selten werden Zwangsstörungen unter einem Alter von 6 Jahren diagnostiziert. Die Möglichkeit von Diagnose und Behandlung einer Zwangsstörung mit Beginn im frühen Kindesalter ist Gegenstand der Kasuistik. Methodik: Kasuistisch wird ein 4-jähriges Mädchen vorgestellt, welches zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme im Alter von vier Jahren ausgeprägte Zwangshandlungen aufwies. Die Einschränkungen im Lebensalltag waren für Kind und Eltern gravierend. Ergebnis: Das Mädchen litt familiär und außerfamiliär an Symmetrie- und Ordnungszwängen in extremen Ausmaß und zeigte sehr starken Leidensdruck. Eine verhaltenstherapeutische stationäre Behandlung ohne Medikation konnte die Symptomatik deutlich reduzieren. Während des Aufenthaltes erfolgten eine intensive Elternberatung und deren Einbeziehung in die Therapie. Es gelang dem Kind die Wiederaufnahme von altersadäquaten Aktivitäten sowie die Wiedereingliederung in Familie und Kindergarten. Schlussfolgerung: Bereits im Alter von 4 Jahren kann das Vollbild einer Zwangserkrankung vorliegen. Für die Diagnose eines solchen «very early onset» sind die Diagnosekriterien von ICD-10 und DSM-IV anwendbar. Die verhaltenstherapeutischen Prinzipien sind auch für diese frühe Manifestation der Zwangsstörung effektiv. Besondere Bedeutung kommt der co-therapeutischen Einbeziehung der Eltern zu.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology and Child Health
Cited by
6 articles.
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