Affiliation:
1. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der Universität München
Abstract
Zusammenfassung: Depressive Störungen gehören weltweit zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen, die die psychische und psychosoziale Entwicklung der Erkrankten nachhaltig beeinflussen. Meist beginnen die Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Anhand der Symptomatik, des Verlaufs und der Ursachen werden unipolare Depressionen von bipolaren Störungen, die durch depressive und manische Erkrankungsphasen gekennzeichnet sind, unterschieden. Für die Entstehung dieser Erkrankungen spielen genetische Faktoren eine entscheidende Rolle. Familien- und Zwillingsstudien konnten das erhöhte Erkrankungsrisiko von Kindern in betroffenen Familien und die hohe Heritabilität, insbesondere von bipolaren Störungen, eindrücklich nachweisen. Die Suche nach prädisponierenden Krankheitsgenen mittels Kopplungs- und Assoziationsanalysen konnte in den vergangenen Jahren beachtliche Fortschritte erzielen. Insbesondere das s-Allel des Serotonintransportergens wurde wiederholt als Risikofaktor bestätigt. Meta-Analysen deuten allerdings auf relativ begrenzte Effekte einzelner Gene hin. Neben genetischen Komponenten sind Umweltfaktoren maßgeblich an der Krankheitsgenese beteiligt: Bei unipolaren Depressionen wird die Erkrankungswahrscheinlichkeit bei entsprechender genetischer Disposition wesentlich durch protektive oder pathogene Umweltfaktoren im Sinne einer engen Gen-Umwelt-Interaktion moduliert.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology,General Medicine,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
25 articles.
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