Author:
Rumpf Hans-Jürgen,Auwärter Volker,Batra Anil,Bell-D‘Avis Simone,Bischof Gallus,Bschor Tom,Effertz Tobias,Fricke Ernst,Hanewinkel Reiner,Hansjürgens Rita,Havemann-Reinecke Ursula,Hayer Tobias,John Ulrich,Kiefer Falk,Kuhlmann Thomas,Liel Katrin,Redecker Thomas,Rehbein Florian,Reimer Jens,Reuband Karl-Heinz,Scherbaum Norbert,Seitz Helmut K.,Sell Stefan,Soellner Renate,Winkler Klaudia,Wodarz Norbert,Wolstein Jörg
Abstract
Zusammenfassung: Ziele: Die bisherigen Empfehlungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) zum Umgang mit Alkohol gingen von einem Grenzwert für risikoarmen Konsum aus. Ziel dieser Stellungnahme ist, diese Empfehlung zu aktualisieren. Methode: Es erfolgte eine narrative Sichtung der aktuellen Literatur hinsichtlich des Zusammenhangs von Alkoholkonsum und der Entwicklung von Morbidität und Mortalität durch eine Arbeitsgruppe des Wissenschaftlichen Kuratoriums der DHS. Die Zusammenfassung der Evidenz und die daraus abgeleiteten Empfehlungen wurden innerhalb des gesamten Kuratoriums konsentiert und vom Vorstand der DHS modifiziert beschlossen . Ergebnisse: Ein positiver Zusammenhang von Alkoholkonsum und Gesundheit, wie er in früheren Studien gefunden wurde, ist auf methodische Mängel zurückzuführen. Somit kann nicht von einer gesundheitsförderlichen Wirkung von Alkohol ausgegangen werden. Der Stand der Literatur belegt einen linearen Zusammenhang von Alkoholkonsum und der Entwicklung von Erkrankungen sowie dem vorzeitigen Versterben. Die linearen Beziehungen von Alkoholkonsummengen mit Erkrankungs- oder Sterbewahrscheinlichkeiten betreffen verbreitete Erkrankungen. Schlussfolgerung: Empfehlungen auf der Basis von risikoarmen Trinkmengen lassen sich nicht mehr aufrechterhalten. Stattdessen wird empfohlen, den Alkoholkonsum – unabhängig von der Alkoholtrinkmenge – zu reduzieren. Für die körperliche Gesundheit ist es am besten keinen Alkohol zu trinken.