Affiliation:
1. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Berlin
2. Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Forschungsbereich Systemische Neurowissenschaften, Technische Universität Dresden
Abstract
Hintergrund: Riskanter Alkoholkonsum und Alkoholabhängigkeit treten in Industrieländern häufig auf und manifestieren sich oft bereits im jungen Erwachsenenalter. Wir prüfen in dieser Studie den Einfluss dysfunktionaler Lernmechanismen und deren Modulation durch verschiedene Stressoren, wie z. B. die Menge des Alkoholkonsums, auf die Entstehung, den Verlauf und ggf. die Aufrechterhaltung der Abhängigkeitserkrankung. Zielsetzung: Bisher bekannte ätiologische Faktoren, die im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit stehen, betreffen sowohl genetische (z. B. die genetisch bedingte geringe Sensitivität gegenüber der akuten Alkoholwirkung oder eine positive Familiengeschichte bezüglich Alkoholabhängigkeit) als auch umweltbedingten Faktoren (z. B. Stress, Trauma, dysfunktionale familiäre Strukturen und der Einfluss der Peers). Belohnungsabhängige Lernmechanismen könnten mit dem veränderten Alkoholkonsum in Adoleszenz und jungem Erwachsenenalter assoziiert sein und somit ebenfalls zu den prädisponierenden Faktoren für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit zählen. Unser Wissen über diese Mechanismen ist bisher jedoch begrenzt. Im Rahmen der Studie „Learning in Alcohol Dependence“ (LeAD) sollen Lernmechanismen und ihre Bedeutung für die Entstehung exzessiven Alkoholkonsums untersucht werden. Zudem wird im Längsschnitt erfasst, wie sich der Alkoholkonsum selbst wieder auf diese Lernmechanismen auswirkt. Methodik: Eine Kohorte 18-jähriger Männer mit hohem versus niedrigem Risiko an einer Alkoholabhängigkeit zu erkranken, wird im Längsschnitt untersucht, wobei unter anderem bereits bekannte Risikofaktoren erfasst werden. Lernmechanismen werden mithilfe verschiedener Paradigmen (dem Pavlow’schen und instrumentellen Lernen, Habituierung und Devaluation sowie Risikoverhalten) behavioral und mittels funktioneller Bildgebung untersucht. Schlussfolgerungen: Bisher existieren keine Untersuchungen beim Menschen, in denen spezifische Veränderungen des Lernverhaltens mit prädisponierenden Faktoren für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit in Zusammenhang gebracht werden. Durch die LeAD-Studie sollen diese Faktoren weiter aufgeklärt werden, wodurch eine zielgerichtete Prävention besser möglich werden könnte. Dadurch ließen sich speziell in dieser Altersgruppe Prävalenz und Schwere der Alkoholabhängigkeit beeinflussen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Public Health, Environmental and Occupational Health,Medicine (miscellaneous)
Cited by
6 articles.
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