Affiliation:
1. Klinische Abteilung für Allgemeinchirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Wien
2. Klinische Abteilung für Gefäßchirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Wien
Abstract
Anastomosenaneurysmen zählen mit einer Häufigkeit zwischen 0,5–5,0% zu den bekannten Komplikationen arterieller Rekonstruktionen, insbesonders solchen, bei denen Kunststoffe im Leistenbereich implantiert worden sind. Es wird ein männlicher 64-jähriger Patient vorgestellt, bei dem 10 Jahre nach Implantation eines femoro-cruralen Venenbypass eine Schwellung im Bereich der Leiste auffiel, die für eine inkarzerierte Leistenhernie gehalten wurde. Durch klinische Untersuchung, Duplex-Sonographie und CT wurde die Diagnose eines Nahtaneurysmas von 13 cm im Querdurchmesser gesichert. Die Behandlung bestand in Resektion des Aneurysmas, Interposition eines femoro-profundalen Venenbypass und Musculus sartorius Plombe. Der postoperative Verlauf war ungestört. Üblicherweise ist die Diagnose klinisch zu vermuten und mit Duplex-Sonographie zu sichern. Die Ätiologie solcher Aneurysmen wird als multifaktoriell angesehen; hier scheint die Progredienz der Grundkrankheit nach über 10 Jahren Laufzeit wahrscheinlich gewesen zu sein. Therapeutisch stehen die üblichen Methoden der Behandlung komplizierter Aneurysmen – autologe in situ Rekonstruktionen oder extraanatomische Umleitungen – meist mit alloplastischem Material – zur Wiederherstellung der arteriellen Strombahn sowie die biologische Deckung der Leistenregion zur Wahl.
Subject
Cardiology and Cardiovascular Medicine