Biomarker in der Diagnostik kognitiver Störungen – Empfehlungen der Swiss Memory Clinics

Abstract

Zusammenfassung. Molekulare Liquormarker der Alzheimer-Kernpathologie (Amyloidpathologie, Tau-Hyperphosphorylierung und neuronaler Zelluntergang) sind Bestandteil des diagnostischen Instrumentariums zur Abklärung kognitiver Störungen im Alter. Sie erlauben eine frühere und präzisere Diagnose und werden von Swiss Memory Clinics als Zusatzdiagnostik nach individuell gestellter Indikation empfohlen. Aufklärung und Beratung sind sowohl vor als auch nach der Biomarker-Diagnostik erforderlich. Die Durchführung der diagnostischen Lumbalpunktion und der präanalytische Umgang mit den Proben richtet sich nach publizierten Standards. Die Interpretation der Resultate muss sorgfältig und im Gesamtkontext aller anderen Befunde erfolgen. Dank bedeutender Fortschritte ist zu erwarten, dass Blutbiomarker und andere kostengünstige und leicht zugängliche Marker sowie spezifische Biomarker für weitere Demenzursachen in wenigen Jahren zur Verfügung stehen werden. Dieser Trend dürfte zu einem deutlich breiteren Einsatz von Biomarkern führen und die Entwicklung wirksamer und personalisiert anwendbarer Präventions- und Behandlungsansätze beschleunigen. Unser Beitrag bietet einen Überblick über den Stand der Entwicklung und beinhaltet Empfehlungen der Swiss Memory Clinics zum Einsatz von Liquormarkern im diagnostischen Prozess.