Affiliation:
1. Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel/uniham-bb, Kantonsspital Baselland, Liestal, Schweiz
Abstract
Zusammenfassung. Traumafolgestörungen werden in der ärztlichen Praxis vergleichsweise selten als solche diagnostiziert. Bei ausgeprägtem Kontrollbedürfnis, starker Ängstlichkeit und Unruhe, Schreckhaftigkeit, Erstarrung bis hin zur Dissoziation, sozialem Rückzug, Misstrauen oder einer vegetativen Übererregung muss an das Vorliegen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) gedacht werden. Einfache Screening-Instrumente wie der «Primary Care PTSD Screen» eignen sich für eine Erstbeurteilung. Solange die Symptomatik nicht gravierend und lange anhaltend ist sowie keine Risikofaktoren für die Entwicklung einer schweren PTSD vorliegen, geht es in der ärztlichen Praxis darum, äussere und innere Sicherheit herzustellen, über evtl. Hilfsangebote zu informieren, das Leiden zu würdigen und vorhandene sichere Beziehungen zu fördern. Bei einem Vollbild einer PTSD resp. einem beträchtlichen Leidensdruck ist eine Überweisung für eine fachpsychotherapeutische oder psychiatrische Weiterabklärung und Behandlung angezeigt.