Affiliation:
1. Klinik für Neurochirurgie, Kantonsspital St. Gallen
2. Department of Orthopaedic and Trauma Surgery, Royal Perth Hospital and University of Western Australia, Perth
Abstract
Akute Rückenschmerzen gehören zu einem der häufigsten Gründe für einen Hausarzt- oder Notarztbesuch. Bis zu 90% der Erwachsenen leiden im Laufe ihres Lebens an mindestens einer Rückenschmerzepisode.Obwohl es sich bei den meisten Patienten um ein unkompliziertes, gutartiges Krankheitsbild handelt und es bei 80–90% der Betroffenen innerhalb von 4 bis 6 Wochen zu einer Beschwerdebesserung kommt, liegen bei einem kleinen Anteil schwerwiegende Krankheitsbilder zugrunde. Zu diesen gehören unter anderem eine Aortendissektion, ein rupturiertes Aortenaneurysma, eine vertebrale Osteomyelitis, ein spinaler epiduraler Abszess und das Caudaequina- Syndrom (CES). Letzteres beinhaltet die akute Komprimierung der Nervenwurzeln der Cauda equina. Die Patienten präsentieren sich häufig posttraumatisch mit Rückenschmerzen und der klinischen Trias: Reithosenanästhesie, Blasen- oder Mastdarmfunktionsstörungen und muskuläre Schwäche der unteren Extremitäten. Eine verzögerte Diagnose und Behandlung kann zu einer signifikant erhöhten Morbidität führen. Deshalb sind eine frühzeitige Diagnose und die Einleitung der notwendigen therapeutischen Schritte essentiell. Ausführliche Patientenanamnese und körperliche Untersuchung führen zur Verdachtsdiagnose. Im Folgenden werden klinische Präsentation, Diagnostik und massgebende Therapie des CES praxisnah besprochen.
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