Migrationsspezifische Aspekte des Patientengutes einer grossen europäischen universitären Notaufnahme über einen Zeitraum von zehn Jahren

Abstract

Zusammenfassung. Es lässt sich in den westlichen Industrienationen eine deutliche Zunahme der Inanspruchnahme von Zentralen Notaufnahmen (ZNA) der Krankenhäuser beobachten. Aufgrund der Flüchtlingswelle erhält dieses Thema zusätzliche Brisanz. In Städten machen Migranten einen relevanten Teil des Patientengutes der ZNAs aus, trotzdem sind sie in der Versorgungsforschung bisher nicht angemessen repräsentiert. Die retrospektive Studie beleuchtet die Entwicklung der Inanspruchnahme einer Universitären Notaufnahme durch Migranten bezüglich Patientenzahlen differenziert nach Soziodemografie, Wochentag und Zuweisungsart über zehn Jahre. Bei der jährlich steigenden Behandlungszahl in Notaufnahmen kommt es zu einem überproportionalen Anstieg von ausländischen Patientenkontakten. Der aufgezeigte Trend wird zunehmen und es sollte bei der Planung von notfallmedizinischen Vorhalteleistungen die soziodemografische Struktur berücksichtigt werden, insbesondere sollte sich die Notfallmedizin auf zusätzlich migrationsspezifisch veränderte Anforderungen einstellen.