Affiliation:
1. Gynécologie/Obstétrique, PMA et Endocrinologie Gynécologique, Hôpital Cantonal Fribourg, HFR, Villars-sur-Glâne, Schweiz
Abstract
Zusammenfassung. Die Anwendung kombinierter hormoneller Kontrazeptiva (KHK) erhöht das Risiko nicht nur für venöse Thromboembolien (VTE), sondern auch für arterielle Thromboembolien (ATE). Das Thromboembolierisiko ist unter nichtoralen KHK (Pflaster, Vaginalringe) dasselbe wie unter einer oralen KHK. Risikofaktoren wie ein Alter >35 Jahre, Adipositas, Rauchen und eine positive Familienanamnese müssen erkannt und in die Kontrazeptionsberatung einbezogen werden. Es erfordert eine sorgfältige Erhebung der Anamnese. Eine ausführliche Information über Risiken und Nutzen ist obligat. Dies gilt für Neustarterinnen wie auch für Langzeitanwenderinnen. Die Risikofaktoren müssen bei der jährlichen Neuverschreibung regelmässig reevaluiert werden. Ausserdem ist es wichtig, über Frühsymptome einer Thrombose oder Lungenembolie zu informieren, damit eine schnell einsetzende Therapie möglich ist. KHK haben aber nicht nur Risiken, sondern auch für viele Frauen günstige Wirkungen auf Organe wie Ovar und Endometrium oder auf das allgemeine Wohlbefinden. Bei Erstverschreibung oder Wechsel einer KHK ist immer abzuwägen, ob gewisse Nutzen die Verschreibun eines Präparats mit einem geringfügig höheren Thromboserisiko gegenüber einer Pille mit niedrigerem Thromboserisiko (Pillen der zweiten Generation oder Präparate mit Estradiol/Nomegestrolacetat) rechtfertigen. Frauen, die bereits eine Pille der dritten Generation oder eine Pille mit Drospirenon bzw. Cyproteronacetat verwenden und sich damit wohl fühlen, müssen nicht zu einem anderen Präparat wechseln (sofern keine neuen Risikofaktoren aufgetreten sind). Für Frauen mit erhöhten Risiken, das heisst mit mehreren relativen oder einer absoluten Kontraindikation, stehen als sichere Alternativen zu KHK reine Gestagenpräparate, kupfer- oder levonorgestrelhaltige Intrauterinpessare oder nach abgeschlossener Familienplanung operative Methoden (Sterilisation/Vasektomie) zur Verfügung.
Reference34 articles.
1. Merki-Feld GS ,
Tschudin S ,
Imthurn B ,
Stute P ,
Wunder D . Expertenbrief zum Thromboembolierisiko unter
hormonaler Kontrazeption. 2021 https://www.sggg.ch/fileadmin/user_upload/Dokumente/1_Ueber_uns/1_Verband/2_Arbeitsgemeinschaften/72_Thromboembolierisiko_unter_hormonaler_Kontrazep
tion_ersetzt_No_35.pdf; letzter Zugriff:
05.03.2021.
2. AWMF online . Hormonelle
Empfängnisverhütung. 2020.
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-015l_S3_Hormonelle_Empfaengnisverhuetung_2020-09.pdf;
letzter Zugriff: 01.08.2019.
3. Hormonal contraception and risk of venous thromboembolism: national follow-up study
4. Venous thrombosis in users of non-oral hormonal contraception: follow-up study, Denmark 2001-10
5. The safety of a drospirenone-containing oral contraceptive: final results from the European Active Surveillance study on Oral Contraceptives based on 142,475 women-years of observation
Cited by
1 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献