Fluoreszenzgestützte Resektion bösartiger Hirntumoren – Durchbruch bei der Hirntumor-Operation

Abstract

Maligne Gliome, darunter das Glioblastoma multiforme, sind die häufigsten Tumoren des Gehirns. Das Glioblastom stellt dabei den ungünstigsten Tumor dar. In der Schweiz erkranken jedes Jahr ca. 450 Menschen an einem Glioblastoma multiforme. Die mediane Überlebenszeit liegt unter 12 Monaten, die Prognose ist also trotz Kombinationstherapie düster. Die chirurgische Resektion bildet den Hauptbestandteil des Managements von Patienten mit einem Glioblastom. Postoperative Radio- und Chemotherapie haben einen günstigen Einfluss auf die Überlebenszeit sowie auf die Lebensqualität. Glioblastome sind aufgrund ihres infiltrativen Wachstums operativ nur schwer zu entfernen und das angestrebte Resektionsausmass kann meist nur zum Teil ausgeschöpft werden. Seit einiger Zeit wird nun an der Neurochirurgischen Klinik des Kantonsspitals St. Gallen eine neue, in Deutschland entwickelte Methode angewendet: Die 5-ALA-gestützte mikrochirurgische Operationstechnik erlaubt eine zielgesteuerte und sichere operative Entfernung der Tumoranteile. Eine präoperativ verabreichte Substanz färbt den Tumor ein und macht ihn damit für den Neurochirurgen leichter erkennbar. Somit kann das gesunde Hirngewebe besser vom Tumorgewebe abgegrenzt werden. Dies erlaubt nicht nur eine weitestgehende chirurgische Resektion des Tumorgewebes, sondern minimiert auch die Resektion gesunden Gewebes.