Umgang mit chronischen körperlichen Erkrankungen

Abstract

Chronisch Erkrankte müssen sich mit zahlreichen Themen auseinandersetzen, die Krankheit selbst ist nur eines davon. Im Umgang erfordert dies einen Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen: Es sind andere Haltungen und Interventionen als in der Akutmedizin gefordert. Krankheitsbewältigung ist kein einmaliger, endender Prozess, sondern durchläuft diverse Phasen, die sich wiederholen können (trajectory model). Somatisch Tätige unterstützen durch Kenntnis der allgemeinen und spezifischen Belastungsfaktoren (körperliche, emotionale, soziale Symptome/Einschränkungen), durch emotionale Zuwendung und Empathie, durch Respektieren des Individuums als Experten der eigenen Erkrankung sowie durch Aktivierung von Ressourcen und Selbstwirksamkeit. Wissen und Erfahrung der Behandler bestimmen die Grenzen im Umgang mit chronisch Erkrankten. Diese gilt es zu erkennen, um eigener Überforderung vorzubeugen. Hilfreich ist, Fachärzte/innen für Psychiatrie und Psychotherapie, Supervisionen oder Balintgruppen in Anspruch zu nehmen.