Infektionen unter Immunsuppression

Abstract

Zusammenfassung. Immunmodulierende und immunsuppressive Therapien werden immer häufiger eingesetzt. Je nach Wirkungsmechanismus und Grunderkrankung besteht unter diesen Therapien ein erhöhtes Infektionsrisiko. Im klinischen Alltag ist das individuelle Infektionsrisiko abhängig von einer Vielzahl von Patienten-, Umwelt- und Erreger-spezifischen Faktoren. Ältere und multimorbide Patienten unterliegen einem besonderen Infektionsrisiko. Klassische bakterielle Infektionen mit eventuell atypischer Manifestation, Hepatitis-B-Virus, Herpesviren, Mykobakterien und andere granulomatöse Infektionen stehen im Vordergrund. Typische klinische Infektionszeichen können fehlen und laborchemische Parameter können als diagnostisches Tool versagen. Ein systematisches Screening auf latente oder chronische Infektionen vor Einleitung und eine engmaschige Betreuung der Patienten während einer immunmodulierenden oder immunsuppressiven Therapie sind nötig, um Morbidität und Mortalität zu senken.