Veränderung von Bindungsmerkmalen im Verlauf einer Dialektisch Behavioralen Therapie für Borderline-Patientinnen

Author:

Bernheim Dorothee12,Gander Manuela3,Kriegel Susanne3,Becker Mathias4,Lischke Alexander5,Mentel Renate1,Freyberger Harald J.14,Buchheim Anna3

Affiliation:

1. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universität Greifswald

2. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universität Ulm

3. Institut für Psychologie, Universität Innsbruck

4. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Helios-Klinikum Stralsund

5. Institut für Psychologie, Universität Greifswald

Abstract

Zusammenfassung.Hintergrund: Die Bindungsorganisation ist ein zentrales Merkmal, um die Psychopathologie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) im Kontext affektiver und interpersonaler Probleme zu verstehen. In dieser Pilotstudie wurden anhand verschiedener Methoden bindungsbezogene Merkmale von 26 BPS-Patientinnen und 26 alters- und bildungsgleich gemachten gesunden Kontrollprobandinnen vor, während und nach einer einjährigen ambulanten DBT-Intervention erhoben. Methode: Die Bindungsrepräsentationen wurden mittels Adult Attachment Projective Picture System (AAP) erfasst. Mittels parametrischer- und non-parametrischer Tests wurden Veränderungen des Bindungsstils (ASQ) und subjektive Einschätzungen zu Affektivität, autobiografischer Relevanz und emotionaler Valenz personalisierter Sätze aus den eigenen AAP-Interviews vor, während und nach der einjährigen DBT-Intervention erhoben. Ergebnis: Wie erwartet wiesen die BPS-Patientinnen im AAP signifikant häufiger unverarbeitete Traumata (desorganisierte Bindungsrepräsentation), einen höheren Anteil an traumatisch-dysregulierenden Markern in Narrativen zu AAP Bildern, die potentiell Alleinsein und Verlassenwerden induzieren (monadische Bilder), eine stärkere Bindungsangst und -vermeidung (ASQ) sowie mehr BPS-assoziierte Emotionen bei stärkerer autobiografischer Relevanz und emotionaler Valenz in der Konfrontation mit personalisierten Sätzen des eigenen AAP-Interviews auf. Nach einjähriger DBT wurden Bindungsangst und -vermeidung in der BPS-Gruppe signifikant reduziert, Bindungssicherheit wurde signifikant gestärkt (ASQ). Bei erhalten gebliebener autobiografischer Relevanz gaben die Patientinnen nach DBT in der Konfrontation mit personalisierten Sätzen des eigenen AAP-Interviews weniger BPS-assoziierte Emotionen, sowie mehr Akzeptanz und eine reduzierte emotionale Valenz an und glichen sich damit den Kontrollprobanden an. Schlussfolgerung: Es ergaben sich Hinweise, dass Veränderungen in Richtung einer stärkeren Bindungssicherheit und intrapsychischen Integration bindungsbezogener autobiografischer Aspekte im Rahmen der ambulanten DBT für BPS-Patienten zu erzielen sind. Zum Aufbau einer sicheren therapeutischen Allianz mit positiven Bindungserfahrungen ist ein ausreichender, hier einjähriger, Interventionszeitraum vorauszusetzen.

Publisher

Hogrefe Publishing Group

Subject

Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology

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