Affiliation:
1. Psychologisches Institut, Lehrstuhl für Neuropsychiologie, Universität Zürich
Abstract
Berufsmusiker, insbesondere wenn sie in Orchestern musizieren, die klassische Musik aufführen, repräsentieren eine besondere Berufsgruppe. Um ein beim Publikum und den Kollegen akzeptiertes Mindestmaß an Spielleistung zu erzielen, müssen sie ihr Talent durch ein erhebliches Maß an Training ausformen. Des Weiteren ist ihr Spiel unausweichlich einer ständigen Überprüfung unterworfen. Aus diesem Grunde scheinen Berufsmusiker bemerkenswert häufig unter Versagensängsten, Stress und Perfektionismus zu leiden. Diese emotionalen Zustände und Einstellungen werden heutzutage als Triggerfaktoren und/oder als Modulatoren von typischen Musikererkrankungen aufgefasst. Im Rahmen dieser Überblicksarbeit werden vor dem Hintergrund der enormen Trainingsanforderungen, welche an Berufsmusiker gestellt werden, die aus diesen defizitären emotionalen Zuständen und Einstellungen entstehenden chronifizierten Schmerzen des Bewegungsapparates und die fokalen Dystonien beschrieben. Beiden Störungsformen ist gemein, dass sie einem ähnlichen wenn nicht gleichen Lernmechanismus unterliegen. Beim chronifizierten Schmerz entwickelt sich ein besonderes Schmerzgedächtnis, während sie beim bei der fokalen Dystonie unangemessene motorische Programme entwickeln. Aufgrund dieser Befunde ist zu fordern, dass Berufsmusiker (wenn nötig) spezifische psychotherapeutische Hilfe und ein spezielles psychologische Coaching in Anspruch nehmen können.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology
Cited by
6 articles.
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