Affiliation:
1. Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation an der Universität Bremen
2. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik im Klinikum Bremen-Ost und Gesundheitsamt Bremen
Abstract
Zusammenfassung. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, ob externalisierende Störungen spezifischen sozialen Belastungsfaktoren zugrunde liegen und überprüft damit die Bedeutung von sozialen Risikofaktoren. Die Untersuchung umfasst N = 1611 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, die in kinder- und jugendpsychiatrischen Institutionen des Klinikverbundes Bremen in den Jahren 2010–2012 behandelt wurden und analysiert n = 436 Jugendliche mit einer Diagnose im Bereich der F 90 (Hyperkinetische Störungen), F 91 (Störung des Sozialverhaltens) sowie F 92 (Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen) nach ICD-10. Binäre logistische Regressionsanalysen zeigen auf, dass das soziale Umgebungsmilieu, in Form der sozialen Benachteiligungswerte der Bremer Stadtteile, einen Prädiktor für externalisierende Störungsbilder darstellt. Ein weiterer bedeutsamer Risikofaktor für externalisierende Verhaltensstörungen bildet bei den Jugendlichen außerdem elterliche Vernachlässigung. Die Befunde stimmen mit entwicklungspathologischen Erkenntnissen überein und werden abschließend mit Hinweisen auf zukünftige Forschung sowie mögliche Implikationen für die Praxis diskutiert.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology