Affiliation:
1. Institut für Theoretische Psychologie, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
2. Zentrum für Klinische Neuropsychologie, Würzburg
Abstract
Zusammenfassung: Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang von Sprache und Denken aus einem neuropsychologischen Blickwinkel. Es geht um die Frage, ob Sprachstörungen mit Beeinträchtigungen im Problemlöse- und Planungsbereich einhergehen. Hierfür wird der Problemlöseprozess eines Patienten mit motorischer Aphasie bei der Bearbeitung einer computergestützten, sprachfrei konzipierten Aufgabe einer genauen Analyse unterzogen. Es kann gezeigt werden, dass der Patient trotz ausreichender kognitiver Grundfunktionen im Bereich der Aufmerksamkeit und des non-verbalen Gedächtnisses große Schwierigkeiten hat, mehrere Schritte im voraus zu planen und Nebenwirkungen von Operatoren in Kauf zu nehmen. Die Ergebnisse stützen die Annahme, dass das Sprachproduktions-Zentrum Funktionen der mentalen Sequenzierung erfüllt, welche sowohl für die Sprachproduktion als auch für den Planungsprozess grundlegend sind.