Abstract
Hinter der Rede von der »neuen Weltordnung« verbirgt sich einerseits ein »unipolares« Projekt mit den USA als militärischer Macht im Zentrum, andererseits aber auch der universalistische Anspruch einer »Zivilisierung des Kapitalismus«. Es wird gezeigt, daß weder das eine noch das andere konsistente Entwürfe sind und die Weltgesellschaft des späten 20. Jahrhunderts eher durch Polarisierung zwischen »Norden« (gleich Westen plus Teilen des Ostens) und »Süden« charakterisiert ist. Diese Polarisierung hat sich im Verlauf der Modernisierungs-. und Industrialisierungsanstrengungen während der »alten«, bipolaren Weltordnung verschärft; offensichtlich ist schon aus ökologischen Gründen die Globalisierung des westlichen Produktions- und Konsumtionsmodells nicht möglich. Wenn sich aber nicht in aller Welt »Zivilgesellschaften« herausbilden können, ist die Entstehung von » Waffenstaaten« in der Zukunft nicht unwahrscheinlich. Wie mit diesen umgegangen werden kann, demonstriert der Golfkrieg. Die »neue Weltordnung« ist also eine militärische Ordnung, bevor sie sich als eine »zivile Ordnung« entfaltet. Die Lösung könnte nur ein alternatives Modell der globalen »Um-Vermeidung« (Umverteilung allein reicht nicht) sein. Dessen Kernpunkt wäre ein entscheidend reduzierter Energie- und Rohstoffverbrauch, um Schadstoffemissionen zu verringern und somit Entwicklungsspielräume für den »Süden« zu öffnen.
Publisher
Vereinigung zur Kritik der politischen Okonomie e.V.
Cited by
4 articles.
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