Abstract
Die Franc-CFA-Währung ist in Europa außerhalb Frankreichs weitgehend unbekannt. Sie wird jedoch, streng an den Euro gebunden, seit 1945 von den meisten ehemaligen französischen Kolonien genutzt und von Frankreich aus mitgesteuert. Der vorliegende Aufsatz analysiert den Franc CFA als besonders restriktives Währungsarrangement, das die Funktionsweise kapitalistischen Geldes und die aus ihm resultierenden Struktur monetärer Dependenz erhellen hilft. Alle Länder unterliegen auf dem Weltmarkt den Restriktionen, die kapitalistisches Geld als Ware und Kredit-Schuldbeziehung ausübt. Länder des Globalen Südens werden in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt, zielgerichtete Politik wird durch Abhängigkeit von Euro und US-Dollar erschwert. Die besonders restriktiven Mechanismen des Franc CFA radikalisieren diese monetäre Dependenz und werden in diesem Aufsatz theoretisch gefasst, um eine genuin globale politische Ökonomie des Geldes zu entwickeln.
Publisher
Vereinigung zur Kritik der politischen Okonomie e.V.
Reference59 articles.
1. Alami, Ilias (2018): Money power of Capital and Production of 'New State Spaces': A View from the Global South. In: New Political Economy 23(4): 512-529. https://doi.org/10.1080/13563467.2017.1373756
2. Amin, Samir (1976) : Zone franc et developpement. In : Ders. (1976): Impérialism et sous-développement en Afrique. Paris.
3. Arrighi, Giovanni (1994): The long twentieth century: Money, power and the origins of our times. London.
4. Becker, Joachim/Jäger, Johannes/Leubolt, Bernhard/Weissenbacher, Rudy (2011): Peripheral Financialization and Vulnerability to Crisis. A Regulationist Perspective. In: Competiton & Change 14: 225-247. https://doi.org/10.1179/102452910X12837703615337
5. Braun, Benjamin (2016): Speaking to the people? Money, trust, and central bank legitimacy in the age of quantitative easing. In: Review of International Political Economy, 23(6): 1064-1092. https://doi.org/10.1080/09692290.2016.1252415