Author:
Schulze S.,Martens H.,Schmidt M. J.,Dillenseger A.
Abstract
ZusammenfassungDie Fähigkeit des Rückenmarks, sich nach partiellen oder vollständigen Schädigungen wieder zu erholen und sogar die Gehfähigkeit wiederherzustellen, ist Gegenstand vieler Untersuchungen an Katzen. Wesentliche Erkenntnis dieser Versuche ist, dass selbst nach einer vollständigen Durchtrennung des Rückenmarks auf der Ebene des 12./13. thorakalen Rückenmarksabschnittes eine gute Chance auf Wiederherstellung der Bewegung in den Hintergliedmaßen besteht. Eine wichtige Rolle spielen dabei die im Rückenmark gelegenen zentralen Lokomotionsgeneratoren („central pattern generators“, CPGs). Die CPGs alleine bewirken allerdings keine Reinitiierung der Motorik, sondern ein gezieltes und konsequentes Bewegungstraining, kombiniert unter Umständen mit einer sensorischen Stimulation der Hintergliedmaßen, ist dafür essenziell. Beide Maßnahmen führen zu einer Neuorganisation der CPGs sowie der neuronalen Netzwerke im Rückenmark. Grundsätzlich sind dabei das Alter der Tiere zum Zeitpunkt der Verletzung sowie Ausmaß und Lokalisation der Läsionen von großer Bedeutung. Einen neuen Ansatzpunkt liefert der Einfluss von Neurotransmittern/Neuromodulatoren auf die Regeneration des Rückenmarks. Inwieweit diese das Bewegungstraining unterstützen können, bedarf allerdings noch weiterführender klinischer Untersuchungen.